Bio & fair - was heißt´n das ?

Weil wir glauben cool zu sein, schmücken wir „Segelwerker“ uns gern mit Piraten- und Seefahrerromantik, wollen aber genau das Gegenteil raubritterlicher Handelsbeziehungen. Denn nur gemeinsam können wir die Veränderung bewirken, die es braucht.

Mit Ausbeutung und Kolonialherrentum (oder auch Kolonial-damen-tum) haben wir nichts im Sinn. Viele Großkonzerne, Zwischenhändler und Einkäufer gehen mit den Landwirten*innen in den Anbauregionen immer noch um, wie zu früheren Zeiten.

Ausbeutung zieht nicht nur Armut, mangelnde Bildung und prekäre Lebensverhältnisse nach sich. Kriege, Anstieg von Kriminalität, Flüchtlings-Treks und die Auflösung von Wirtschaftsstrukturen sind gesellschaftspolitische Folgen. Dazu kommen die Zerstörung oder Veränderung von gewachsenen Ökosystemen und die Plünderung natürlicher Ressourcen. Der Klimawandel nimmt an Geschwindigkeit zu. Es reicht daher nicht aus, nur einzelne Aspekte zu verändern. Wir müssen die ganze Lieferkette im Blick haben und an vielen Stellschrauben gleichzeitig drehen.

Nicht zu unterschätzen ist zudem das Eindringen in Lebensräume, deren Erhalt für die unterschiedlichsten Tierarten überlebenswichtig sind. Um ein wenig mehr zu verdienen, drängen viele Familien in den Anbauländern immer stärker in bislang unbewohnte Regionen vor, holzen Bäume ab und legen Felder an. (Anders als ähnlich agierende Firmen sind die Motive der Bauern und Bäuerinnen oft das blanke Überleben.)

Der unmittelbare Kontakt zu Tieren, die sich vom Menschen bislang fern hielten, nimmt dadurch zu. Nicht nur Ebola und Corona sind Folgen dieser Entwicklung.

Beim See-Transport findet das Eindringen u.a. in Form von Lärm statt, den der motorisierte Schiffsverkehr verursacht. Die Orientierungsfähigkeit und Wander-Routen vieler Meeresbewohner werden beeinträchtigt. Von der Verschmutzung und Zerstörung großer Lebensräume durch Abfall, CO2, Treibstoff- und Ölrückstände gar nicht zu sprechen.

Kaffee zu trinken und Schokolade zu essen schadet irgendwo irgendwem. Genauso wie der Konsum von billigem Schweinfleisch, billiger heimischer Milch und dem Kauf von 2-Euro-T-Shirts.

Aber wir Segelwerker LIEBEN guten Kaffee und leckere Schokolade. Ein Dilemma. Durch die Verpflichtung zu anerkannten Standards des Fairen Handels wollen wir unsere „Umwelt-Bilanz“ verbessern. Vorab: wir sind kein Mitglied des zertifizierten Handels, tragen allerdings dessen Ideen und gehen in den von uns gesteckten Zielen teilweise über die Richtlinien des Fairen Handels hinaus.

Ökologischer Anbau – ohne Bio geht´s nicht

Wir sind für den Handel unter Bio-Kennzeichnung durch die Kontrollstelle DE-ÖKO-037 zertifiziert und unterziehen uns entsprechenden, regelmäßigen Kontrollen. Für unsere Partner in den Anbauländern heißt das in erster Linie: Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel. Außerdem darf kein gentechnisch verändertes Saatgut eingesetzt werden.

Fair und Direkt

  • Faire Bezahlung
  • Keine Kinderarbeit
  • Diskriminierungsverbot
  • Geregelte Arbeitsbedingungen
  • Demokratische Organisation der Kooperativen
  • Förderung gewerkschaftlicher Organisation auf den Plantagen
  • Transparente Handelsbeziehungen
  • Persönlicher Kontakt und Gespräche auf Augenhöhe

Sozial-Fonds der Kooperativen:

  • Medizinische Versorgung
  • Soziale Absicherung (z.B. bei Berufsunfähigkeit eines Mitgliedes, bei Verdienstausfällen oder Missernten)
  • Ausstattung von Schulen, Bezahlung von Schulgeldern
  • Gleichstellungsprojekte (z.B. Unterstützung der Selbständigkeit von Frauen)
  • Günstige Mikrokredite für Investitionen
  • Ausbau der Verkehrs-Infrastruktur
  • Versorgung entlegener Farmen mit sauberem Trinkwasser